Jean Sibelius - Valse Triste op. 44, gespielt vom WDR Sinfonieorchester unter der Leitung seines damaligen Chefdirigenten Jukka-Pekka Saraste am 28. März 2014 in der Kölner Philharmonie.

Jean Sibelius - Valse Triste op. 44, gespielt vom WDR Sinfonieorchester unter der Leitung seines damaligen Chefdirigenten Jukka-Pekka Saraste am 28. März 2014 in der Kölner Philharmonie. WDR Sinfonieorchester Jukka-Pekka Saraste, Leitung ► Mehr zum Sinfonieorchester, zu Konzerten und aktuellen Livestreams gibt es bei ► Das WDR Sinfonieorchester bei Facebook Werkeinführung 1903 komponierte Jean Sibelius die Bühnenmusik zu „Kuolema“ („Tod“), einem Schauspiel seines Schwagers Arvid Järnefelt. Dieses zeichnet das Leben seines Protagonisten Paavali in verschiedenen Stationen bis zu seinem Tod nach. Der erste Satz „Tempo di valse lente“ entwirft die Sterbeszene der Mutter. Eine Tanzgesellschaft tritt, aus der Erinnerung aufsteigend, auf, ihr folgt der Tod, mit dem die Mutter Paavalis ihren letzten Walzer tanzt. Ein Jahr nach der Uraufführung löste Sibelius diesen Satz aus dem Gesamtwerk und bearbeitete ihn zur „Valse triste“, indem er die ursprünglich fast reine Streicherbesetzung um Flöte, Klarinette und zwei Hörner erweiterte. Die „Valse triste“ greift das morbide Lebensgefühl des Fin-de-siècle auf, wie 1920 auch die opulente „La valse“ von Maurice Ravel. In ihrer heutigen Form hat sie die Konzertsäle erobert und sich zu einem der meistgespielten Werke Sibelius‘ entwickelt – freilich nachdem der Komponist die Rechte an ihr zu einem Spottpreis verkauft hatte.
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