. Proteste im Iran : “Lieber sterben als festgenommen werden“ 😰
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Festnahmen, Schläge, Tränengas - die Gewalt des Mullah-Regimes
im Iran nimmt drastisch zu. Doch die Demonstranten gehen trotz
ihrer Angst auf die Straße. Manche Männer unterstützen den
Protest der Frauen.
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--Weiterlesen & Quellenlinks--» https : // www . tagesschau . de / ausland/asien/ === «--Stand: —
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Die Lage im Iran wird immer angespannter. Manche Demonstran-
-tinnen und Demonstranten belassen es nicht mehr nur bei friedlichen
Protestaktionen, wie dem Abschneiden der Haare oder dem Verbrennen
von Kopftüchern. Ein Demonstrant veröffentlicht im Netz ein Bild von vor-
-bereiteten Molotowcocktails.
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. . . . . . . . . Brutales Vorgehen der Polizei
Dagegen stehen brutale Szenen, in denen Sicherheitskräfte eine Frau
gegen den Bordstein schleudern oder mit dem Gewehrkolben auf eine
andere einschlagen. Ob all die Videos echt sind, lässt sich nicht mit
Sicherheit sagen. Aber vieles deckt sich mit Schilderungen wie dieser
Sprachnachricht einer jungen Iranerin an das ARD-Studio Istanbul.
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. . . “Es ist so gefährlich. Ich habe Angst, verhaftet zu werden,
Angst getötet zu werden. Sicherheitskräfte haben uns geschlagen,
uns verfolgt, sie haben Tränengas und Pfefferspray gesprüht. Ich
habe gesehen, wie sie jemandem mit Schlagstöcken den Schädel
eingeschlagen haben.“ . . .
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Hunderte FestnahmenDie junge Frau hat viel riskiert allein schon für diese
paar Worte, denn das reicht oft schon aus, damit Sicherheitskräfte einen
abholen. Ein Video im Netz zeigt beispielsweise, wie schwer bewaffnete
Männer gewaltsam in ein Haus eindringen. In einem anderen nehmen sie
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in einem Wohnviertel einen jungen Mann mit. Eine Frau, vermutlich die Mutter,
fleht vergeblich. Das Ganze wird gefilmt aus einem Nachbarhaus - auch das
ist schon gefährlich. Ende letzter Woche berichten Menschenrechtsgruppen
von mehr als 700 Festnahmen. Inzwischen dürften es wohl 1000 sein, da-
-runter auch Journalistinnen und Journalisten.
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. . . ““Du kannst dir nicht vorstellen, was sie dir antun können, wenn
sie dich festnehmen. Schau dir an, wie sie diese Frau verschleppen.
Ich mache mir Sorgen. Ich glaube, ich würde lieber erschossen wer-
-den, als dass sie mich festnehmen. Sie machen einem so viel Angst.“ . . .
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Das erzählt die junge Iranerin Shabnam, als sie eines der vielen Videos auf
ihrem Handy anschaut.“
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Geheimdienst droht, die Kinder zu verschleppenDie junge Frau lebt seit knapp
drei Jahren mit ihrem Mann und zwei kleinen Kindern in Istanbul. Die beiden
waren bekannte Fitnesscoaches im Iran mit anderthalb Millionen Follower
auf Instagram. Sie haben Sportvideos und Familienfotos gepostet.
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Shabnam trug dabei kein Kopftuch, küsste ihren Mann - zu viel für die
Islamische Republik. Der Geheimdienst drohte ihr.“Der Mann sagte:
’Wenn ich sage, lösche deine Seite, dann machst du es.’ Ich sagte:
’Nein, warum sollte ich?’ Und er sagte: ’Wenn ich deine Kinder an
einen Ort bringe, den du niemals finden kannst, sagst du dann
immer noch Nein zu mir?’“
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. . . . Männer unterstützen den Protest
Das klingt wie aus einem schlechten Film, im Iran ist es Realität.
Shabnam und ihr Mann packten die Kinder und flohen in die Türkei.
Danach erfuhren Sie, dass ein Gericht sie beide zu sieben Jahren Ge-
-fängnis verurteilt hat und Shabnam zusätzlich zu 74 Peitschenhieben.
. . . “Ich kann das einfach nicht glauben, das ist so lächerlich.
Wir sind in diesem Land aufgewachsen, mit diesen dummen
Gesetzen und dennoch glauben wir an nichts davon“ . . . , sagt sie.
Ihr Kopf ist komplett im Iran, erzählt sie. Wenn irgend möglich, verfolgt
sie die Nachrichten und Videos auf dem Handy. Sie ist durcheinander, hat
große Angst. Aber sie meint auch:
. . . “Ich fühle mich glücklich, mutig, stolz und inspiriert vom Mut
dieser jungen Frauen auf der Straße. Und jetzt stehen Männer an
unserer Seite. Sie unterstützen uns im Kampf gegen diese schwach-
-sinnigen Gesetze. Das ist etwas komplett Neues.“
. . . . . Professor kritisiert Kopftuch-Gebot
Einer dieser Männer ist offenbar Mehdi Mokhtari. Ein Video zeigt ein
Statement des Universitätsprofessors im Iran. “Ich bin gegen das ob-
-ligatorische Kopftuch und die Unterdrückung von Menschen, die da-
-gegen protestieren.“Die Fitnesstrainerin Shabnam versucht auf ihre
Weise, bei ihren Freundinnen und den Frauen und Männern auf der
Straße zu