Erich Kästner
Das Gedicht gehört zu dem Gedichtzyklus “Die 13 Monate“ (1955). Es ist der letzte Gedichtband von Kästner. Das sind philosophische, oft melancholische Gedichte. Das Thema des schnellen Vergenehs der Zeit und des Lebens wird aufgegriffen. “Der Januar“ beginnt mit der Beschreibung des Jahres als neugeborenes Kind, das in einem Jahr sterben muss.
Der Januar
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Der Weihnachtsmann ging heim in seinen Wald.
Doch riecht es noch nach Krapfen auf der Stiege.
Das Jahr ist klein und liegt noch in der Wiege.
Man steht am Fenster und wird langsam alt.
Die Amseln frieren.
Und die Krähen darben.
Und auch der Mensch hat seine liebe Not.
Die leeren Felder sehnen sich nach Garben.
Die Welt ist schwarz und weiß und ohne Farben.
Und wär so gerne gelb und blau und rot.
Umringt von Kindern wie der Rattenfänger,
tanzt auf dem Eise stolz der Januar.
Der Buss
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