Gebt mir mein Deutschland zurück - Meine Lesung auf dem Königsteiner Schülerkongress 2016
Ich habe das Bedürfnis, diese inzwischen eher nostalgisch anmutenden vierminutigen Momentaufnahmen aus dem Jahre 2016, mit Ihnen/Euch zu teilen.
Am wurde ich zu einem Schülerkongress im Königstein im Taunus eingeladen.
Dort diskutierte ich mit Gymnasiasten und anderen Podiumsteilnehmern über das Thema “Flüchtlinge und Integration“. Zuvor las ,ich den teilnehmenden jungen Menschen aus meinem Essay “Fischers Fritz fischt.....“.
Hier mehr Ausschnitte aus dem Essay in Printform:
An einem Montag, dem traf ich als 19-jähriger Student in West-Berlin ein. Fortan begann ich zu studieren und zu lesen, viel zu lesen. Ich versuchte mich zu informieren, über meine Umgebung, über die Menschen, deren Alltag ich von nun an teilen werde.
Ich ging in Museen, besuchte die Dauerausstellung “Deutsche Geschichte” im damaligen Reichstag an der Mauer. Und ich begann meine Reise rückwärts, zuerst bei der Geschichte der BRD, der deutschen Teilung, dem zweiten Weltkrieg, der 12jährigen NS-Herrschaft, der Weimarer Republik, dem ersten Weltkrieg und ich tauchte tiefer und tiefer bis zur “Vormärz-Zeit” 1848/49 und noch tiefer zurück. Oh ja, Ich liebte die Vielfalt, wanderte durch Deutschland, erfreute mich über Bayrische Trachten und Gesänge, genoss die Weinfeste der Hessen und der Pfälzer, bewunderte die Kohlen-Malocher der Ruhrgebietler und ihre polnischen Nachnamen, versuchte mit Freude die Anglistischen Lieder der Norddeutschen zu entziffern und kehrte jedes mal nach Berlin zurück, setzte mich in eine Ur-Kneipe und bestellte “Berline Weiße mit Schuss”. Ich lernte die Namen der damaligen Bonner Politiker auswendig, bewunderte Helmut Schmidt für seine unbeirrten Entscheidungen, den RAF-Terror zu bekämpfen, sang mit den Linken internationale Lieder, diskutierte mit Rechtskonservativen Deutschlandbilder und ich konnte bereits damals vieles, was sie mir erzählten, nachvollziehen und verstehen.....
..........Ich wurde vor vielen Jahren eingebürgert. Mein Sachbearbeiter, der von mir wusste, dass ich als Fernsehautor arbeite, sagte mir schmunzelnd, ich solle ihm per Sprachtest nachweisen, dass ich der deutschen Sprache mächtig bin. Ich erwiderte “Es solle geschehen” und setzte fort “Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz”. Er lachte und ich lachte mit und daraus entstand eine lange Freundschaft. Bis heute, wenn wir privat telefonieren, fängt immer einer von uns mit “Fritz fischt …..” an.....
Vor Jahren besuchte ich Neukölln und erkannte den Stadtteil nicht mehr. Ich dachte, ich befinde mich in Kabul. Die arabischen linken Freunde von damals sind heute alte bärtige Männer geworden. Sie haben sich von ihren deutschen Frauen scheiden lassen und junge Araberinnen, meistens Cousinen von ihnen, die sie nach Deutschland holten, geheiratet. Alle Freunde von damals sind fromme und gläubige Muslime geworden, die felsenfest überzeugt sind, Deutschland wir
Ich kam als Fremder nach Deutschland und es nahm mich mit all seiner Kraft auf. Heute kommt Deutschland fremd zu mir und ich weine Bluttränen, weil ich es nicht schützen kann.
Beim letzten Telefonat mit meinem Einbürgerungsbeamten sagte ich dieses mal “… frische Fische fischt Fischers Fritz NICHT mehr”. Er stimmte resigniert zu.
Ich bin nicht mehr der 19jährige Junge von einst. Aber Ihr, meine Kinder, Ihr könnt Deutschland, mein Deutschland noch retten. Das ist mein humanistischer und keinesfalls chauvinistischer Aufruf an Euch. Stoppt den Siegeszug der Barbarei. Sagt Merkel und der gesamten politischen Elite, den Grünen, den Medien, der Gerichtsbarkeit und allen, dass Ihr entscheidet, wer zu Euch kommt und wer nicht, denn das ist Euer legitimes Selbstbestimmungsrecht als Volk. Erinnert Cem Özdemir daran, dass ich nicht den Film “Cem Özdemir der Spätzletürke der Film” gemacht hätte, hätte ich gewusst, dass er eines Tages über Eure Köpfe entscheidet, wer oder was zu Deutschland gehört.
Und vergesst nicht, mir mein altes Deutschland wiederzugeben, auch, wenn ich nicht mehr da bin.
Imad Karim, Ex-Moslem und verrückt nach Deutschland und nach der Freiheit, Fernsehautor und Humanist عماد كريم
Links zum Essay
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