Ukraine und Israel - zwei gefährliche Kriege für die Welt? | maybrit illner vom
Krieg, Terror, Chaos - nach der Ukraine fordert nun Israel die Solidarität der westlichen Welt. Doch anders als bei der Ukraine findet der Westen für Israel keine gemeinsame Haltung: keine Mehrheit in der UNO, keine Einigkeit in der EU. Was Wladimir Putin mit seinem Ukrainekrieg nicht wirklich gelang, gelingt nun der Hamas und ihren Partnern: die Spaltung vor allem Europas.
Die Ukraine spüre nach den Worten ihres Außenministers Dmytro Kuleba kein Nachlassen der internationalen Hilfe im Kampf gegen den Aggressor Russland. Trotz des Krieges in Nahost sehe er momentan nicht, “dass die Unterstützung unserer Partner in irgendeiner Form abnimmt“, so Kuleba. Vielmehr habe Kiew “Zusicherungen auf allen Ebenen erhalten, dass die Unterstützung für die Ukraine fortgeführt werden wird“.
Die Vorsitzende von Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) Amira Mohamed Ali spricht sich hingegen für diplomatische Lösungen und gegen militärische Unterstützung beider Länder aus: “Ich bin der Auffassung, dass der Krieg in der Ukraine auf militärischem Wege nicht beendet werden kann“. Das treffe genauso auch auf den Krieg im Nahen Osten zu. Militärisch müsse man um die Hamas zu “vernichten“ den “Gazastreifen dem Erdboden gleich machen“, so Mohamed Ali.
Dem widerspricht der Publizist und langjährige EU-Abgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen Daniel Cohn-Bendit. Er betont, die Hamas müsse zunächst militärisch im Gazastreifen “zerschlagen“ werden, damit mit Hilfe vieler arabischer Staaten, eine “einheitliche palästinensische Repräsentation“ geschaffen werden könne.
Zustimmung bekommt Cohn-Bendit vom ehemaligen Vorsitzenden der Münchner Sicherheitskonferenz Wolfgang Ischinger. Der militärische Versuch die Hamas zu bekämpfen sei notwendig, jedoch nicht “hinreichend“. Israel brauche ein klares politisches Konzept, dass den Hamas in Zukunft die Möglichkeit nehme, einen derartigen Angriff zu widerholen. Es müsse darüber nachgedacht werden, wie eine solche Zukunft aussehen könne.
Die ZDF-Sonderkorrespondentin Katrin Eigendorf berichtet aus Israel, dass Deutschland selten so viel Wohlwollen entgegen gebracht wurde, wie zurzeit: “Ich habe immer wieder in Gesprächen erlebt, dass wir Deutschen eigentlich sehr positiv gesehen werden“. So habe auch Robert Habecks Rede eine große Rolle gespielt, dass Deutschland als Partner an der Seite Israels wahrgenommen würde, so Eigendorf.
Die Gäste der Sendung:
Daniel Cohn-Bendit, Bündnis 90/Die Grünen, Publizist
Amira Mohamed Ali, Vorsitzende des Vereins „Bündnis Sahra Wagenknecht“, ehemalige Fraktionsvorsitzende Die Linke
Wolfgang Ischinger, ehemaliger Vorsitzender Münchner Sicherheitskonferenz
Dmytro Kuleba, Außenminister der Ukraine
Zugeschaltet: Katrin Eigendorf, ZDF-Sonderkorrespondentin . Israel
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#Illner #Ukraine #Israel
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