Krieg und Energiekrise: Hofreiter zur “Realitätsanpassung“ der Grünen | Markus Lanz vom . 2022
Der Krieg in der Ukraine bringt viele Folgen und Auswirkungen mit sich, die weltweit zu spüren sind. Vor allem die steigenden Gaspreise sind ein hartes Los, das in der deutschen Bevölkerung viel Unsicherheit hervorruft. Atomkraftverlängerung, Kohlekraftwerke oder dreckiges Frackinggas aus Amerika könnten helfen, die Notlage zu entkräften. Und für die Grünen ist es eine Situation, in der sich die meisten Grünen-Politiker vor Jahren nicht hätten träumen können, an solche Debatte zu denken.
Auch Anton Hofreiter von den Grünen hätte es sich niemals vorstellen können, wieder über solche Themen zu sprechen. Vor allem bei den Kohlekraftwerken sei es ein Dilemma, dass man nun diese für die Überbrückung des Krieges weiterlaufen lassen müsse, damit die Gasversorgung des Landes sichergestellt werden kann. Trotz dieser Probleme im Moment dürfen aber unter keinen Umständen die Klimaziele vernachlässigt werden. So könne man die Chance nutzen, sich durch den immensen Ausbau erneuerbarer Energien vom russischen Gas zu befreien und die heimische Energieproduktion stärken. Doch Regularien wie die 10H-Regel in Bayern erschweren den Ausbau von neuen Windkraftanlagen eines Bundeslandes, das besonders auf Energie angewiesen ist. Lösungen müssten auch hierfür gefunden werden.
Für den Autor Ferdinand von Schirach stellt dieser Konflikt bei Herrn Hofreiter einen besonderen Typus des Politikers dar: der moderne Politiker. „Also, wenn sich die Tatsachen ändern, muss sich die Meinung ändern und die Handlung ändern. Und das kann man an Herrn Hofreiter ganz toll studieren.“
Dieser starke Konflikt in der klimapolitischen Haltung führt dazu, dass man sich anpassen und weiterentwickeln müsse. Dieses Phänomen könne man auch bei der Personalie Robert Habeck als Minister für Wirtschaft und Energie beobachten: „Er ringt mit sich und er versucht die bessere Lösung zu finden und so etwas, das ist ja ein vollkommen neuer Typus von Politikern.“
Den gesamten Talk findet ihr hier:
Weitere Gäste in der Sendung:
Eva Quadbeck, Journalistin
Die stellvertretende Chefredakteurin des Redaktionsnetzwerks Deutschland analysiert die Debatte rund um das Thema „Gasumlage“. Sie meint: „Es geht nicht darum, jemanden zu bestrafen, sondern darum, eine Krise auszuhalten, die wir nicht finanzieren können!“
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#Klimawandel #Grüne #Krieg
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