Der Februar. Erich Kästner

Erich Kästner Das Gedicht gehört zu dem Gedichtzyklus “Die 13 Monate“ (1955). Es ist der letzte Gedichtband von Kästner. Das sind philosophische, oft melancholische Gedichte. Das Thema des schnellen Vergenehs der Zeit und des Lebens wird im Gedichtszyklus aufgegriffen. Februar ist der Monat des schlechten Wetters, aber auch des Karnevals, wenn die Menschen für einen kurzen Moment ihre Sorgen vergessen und Spaß haben. Der Februar Nordwind bläst. Und Südwind weht. Und es schneit. Und taut. Und schneit. Und indes die Zeit vergeht bleibt ja doch nur eins: die Zeit. Pünktlich holt sie aus der Truhe falschen Bart und goldnen Kram. Pünktlich sperrt sie in die Truhe Sorgenkleid und falsche Scham. In Brokat und seidnen Resten, eine Maske vorm Gesicht, kommt sie dann zu unsren Festen. Wir erkennen sie nur nicht. Bei Trompeten und Gitarren drehn wir uns im Labyrinth und sind aufgeputzte Narren um zu scheinen, was wir sind. Unsre Orden sind Attrappe. Bunter Schnee ist aus Papier. Unsre Nasen sind aus Pappe. Und aus welchem Stoff sind wir? Bleich, als sähe er Gespenster, mustert uns Prinz Karneval. Aschermittwoch starrt durchs Fenster. Und die Zeit verläßt den Saal. Pünktlich legt sie in die Truhe das Vorüber und Vorbei. Pünktlich holt sie aus der Truhe Sorgenkleid und Einerlei. Nordwind bläst. Und Südwind weht. Und es schneit. Und taut. Und schneit. Und indes die Zeit vergeht, bleibt uns doch nur eins: die Zeit. Эрих Кестнер. Февраль Ветра с юга веют, а с севера дуют. И снег то растает, то снова вернётся. А между тем время проходит, минует, Но нам только время одно остаётся. В назначенный час оно снова отроет Старую бороду, что хранит. Зато надёжно в сундук закроет Вериги забот и ненужный стыд. В остатках парчи и обрывках шёлка, Не открывая лица своего, Прибудет на праздник, что ждали так долго; Но только мы не узнаем его. Гитары и трубы, и шутки шальные... По лабиринту кружить - не присесть. Напялили мы колпаки шутовские, Чтоб лучше понять, кто мы есть. Все ордена наши только для звона. А снег - конфетти за него. Носы накладные у нас из картона. А сами-то мы из чего? Бледный, как будто бы он привиденье, Бродит средь нас карнавал. Кончается бал, и наступит мгновенье, Как время покинет зал. Спешит к сундуку оно без промедленья, Чтоб спрятать колпак шутовской; Достанет оттуда заботы, сомненья, Всё то, что есть в жизни людской. Ветра с юга веют, а с севера дуют. И снег то растает, то снова вернётся. А между тем время проходит, минует, Но нам только время одно остаётся. Перевела с немецкого О. Мегель. Emil Erich Kästner (1899 -1974) war ein deutscher Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor und Kabarettdichter des XX Jahrhunderts. Vielen ist er vor allem durch seine Kinderbücher wie “Emil und die Detektive“ , “Pünktchen und Anton“ , “Das fliegende Klassenzimmer“ und “Das doppelte Lottchen“ bekannt. Weitere Gedichte Robert Reinick Februar Erich Kästner. Der Januar Horst Rehmann - Winter Rainer Maria Rilke - Herbsttag ✖️ Kommen Sie in unsere Facebook-Gruppe ► ✖️ Möchten Sie uns unterstützen? So gehts! ► 79260606142 (Whatsapp)
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