Reformationstag, , Gottesdienst mit Bachkantate: „Herz und Mund und Tat und Leben“ (BWV 147)

Gottesdienst mit Bachkantate am Reformationstag aus der Ev. Erlöserkirche, Bad Homburg (gekürzte Aufzeichnung vom 31. Oktober 2024) Predigt und Liturgie: Pfarrerin Annika Marte, Pfarrer Andreas Hannemann Musikalische Gestaltung: Annemarie Pfahler (Sopran), Susanne Rohn (Alt), Mattis Heyne (Tenor), Jan Schümmer (Bass), Sängerinnen und Sänger des Bachchors und Gäste; Barockorchester auf historischen Instrumenten Leitung und Orgel: Susanne Rohn ---------- Gottesdienst mit Bachkantate: „Herz und Mund und Tat und Leben“ (BWV 147) „Von Christo Zeugnis geben“ Am heutigen Reformationsfest musizieren Sängerinnen und Sänger des Bachchors der Erlöserkirche zusammen mit Gastsängern, Solisten und einem Orchester auf historischen Instrumenten die Bachkantate „Herz und Mund und Tat und Leben“. Ursprünglich für den 4. Advent 1716 komponiert, wurde sie nach Bachs Umarbeitung und Erweiterung zum Fest „Mariae Heimsuchung“ am 2. Juli 1723 in Leipzig uraufgeführt. Von Johann Sebastian Bachs etwa 200 überlieferten Kantaten sind lediglich zwei direkt zum Reformationsfest komponiert: „Ein‘ feste Burg ist unser Gott“ (BWV 80) und „Gott, der Herr, ist Sonn und Schild“ (BWV 79). Letztere haben wir am , jene am aufgeführt. Auch wenn die diesjährige Kantate nicht speziell fürs Reformationsfest komponiert wurde, passt sie doch ebenfalls sehr gut zum Inhalt des Tages: Ihr Hauptthema ist das Bekennen. Marias Lobgesang, das „Magnificat“ (Lukas 1, 46-55) ist das dankbare Bekenntnis zu Gott, in das einzustimmen die Christenheit aufgerufen ist. Davon spricht der festliche Eingangschor: „Herz und Mund und Tat und Leben muss von Christo Zeugnis geben ohne Furcht und Heuchelei, dass er Gott und Heiland sei“ und besonders deutlich auch die erste Arie: „Schäme dich, o Seele, nicht, deinen Heiland zu bekennen“. Zu diesem Themenkreis um Römer 1,16 („Ich schäme mich des Evangeliums nicht; denn es ist eine Kraft Gottes, die selig macht“) tritt in unserem Gottesdienst – angeregt durch die Kantate – ein weiterer Aspekt: die Ökumene. Von den vielen Marienfesten des späten Mittelalters waren nach der Reformation Mariae Reinigung (2. Februar), Mariae Verkündigung (25. März) und Mariae Heimsuchung (2. Juli, lateinisch „Visitatio Mariae“) übriggeblieben. Für alle drei Marienfeste hat Bach Kantaten geschrieben, und auch für Luther bedeutete Maria viel: Sie war für ihn die lebendigste Anschauung dessen, dass Gottes Sohn in Christus wirklich Mensch geworden ist.
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