Im Rahmen meiner Maturaarbeit an der Kantonsschule Obwalden wollte ich zwei meiner grössten Leidenschaften miteinander verbinden: Musik und Sport. Von klein auf habe ich Ballett und Kunstturnen betrieben und später im Leistungszentrum in Liestal und in der Tanz Akademie Zürich trainiert. Diese Disziplinen haben mich geprägt und mir gezeigt, dass Leistungssport im Kindesalter nicht nur körperliche Fitness, sondern auch emotionale Höhen und Tiefen mit sich bringt.
Das Ergebnis meiner Arbeit ist ein selbstgeschriebenes Klavierstück, das die Gemeinsamkeiten der Aussagen aus den Interviews, die ich mit Leistungssportlern gemacht habe, künstlerisch darstellen soll. Die Sportler berichteten über ihre emotionalen Höhen und Tiefen, die sie im Kindesalter erlebt haben. Oftmals blieben die Tiefs länger in Erinnerung. Sie sprachen über die entscheidende Rolle eines guten Unterstützungssystem(Familie, Freunde, Trainer) und wie es ihre Leistungen und ihr Wohlbefinden beeinflusst hat.
Mein Klavierstück, das den Titel “Reflections“ trägt, versucht, all diese Emotionen und Erfahrungen zu reflektieren. Die traurigen und dramatischen Momente habe ich in C-Moll komponiert, während die fröhlicheren Passagen in Es-Dur gehalten sind. Diese Gegensätze verdeutlichen die Höhen und Tiefen, die im Leistungssport erlebt werden.
Um die Wirkung von Unterstützungssystemen darzustellen, gibt es zwei aufbauende Momente im Stück: Der erste repräsentiert den Druck eines schlechten Unterstützungssystems, der zweite die positiven Effekte eines guten Unterstützungssystems. Des Weiteren symbolisieren die repetitiven Motive den Zustand der Konzentration und des “Funktionierens“, den die Athleten während ihrer sportlichen Aktivitäten im Kindesalter beschrieben haben.