Es war der eigene Vater - Missbrauch in der Kindheit | WDR Doku

Wenn Pfarrerin Susanne Jensen auf der Kanzel steht und predigt, dann wischt sie sich manchmal nachdenklich mit der Hand über den Kopf - und der ist kahl geschoren. Wenn dabei noch der Ärmel ihres Talars ein wenig nach oben rutscht, wird auf ihrem Arm ein rot-blau-grünes Tattoo sichtbar. Ihre Gemeinde hat sich bereits an ihre Pfarrerin gewöhnt, die aus der Rolle fällt. Und Predigten hält, die in den Augen der Gemeindemitglieder besonders glaubwürdig sind. Denn Pfarrerin Jensen weiß ganz genau, wovon sie spricht, wenn sie über Themen wie Angst, Schmerz oder auch Hoffnung predigt. In ihrer Kindheit ist sie jahrelang sexuell missbraucht worden - vom eigenen Vater. Ihr selbst wurde der Missbrauch bewusst, als sie zwölf war. Damals wurde sie in einem Park von einem Fremden vergewaltigt und dadurch ging ihr ein Licht auf: Das macht ja auch Papa mit mir! Doch einen Ausweg gab es für die jugendliche Susanne nicht. Mit wem sollte sie reden?
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