Melkus RS 1000, wir reden über Geschichte, Produktion, Eigenheiten und Stasi Gerüchte aus DDR Zeiten

#melkus #ddr #sportwagen Zu Gast bei Melkus in Dresden. Den Melkus RS 1000 einmal mal näher betrachten zu können, war schon immer ein kleines Träumchen von uns. Sepp Melkus zeigt und erklärt seine Autos. Wir gehen auf Unterschiede der einzelnen Zeitepochen ein, zeigen wie ein Melkus gebaut, reden über die Probleme, die es immer mal wieder gab und reißen kurz das Thema Staatssicherheit der DDR (Stasi) an. Es war ein wunderschöner Drehtag, mit allerhand neuen Eindrücken. Der RS 1000 ist ein aufgebauter Mittelmotorsportwagen, als Basis dient ein veränderter Rohrrahmen des Wartburg 353. Aus dem Wartburg stammen auch Teile wie der Blinker, Windschutzscheibe und die Räder aus der Serienproduktion übernommen. Mit Trommelbremsen ringsum wird der Melkus verzögert, auf Wunsch konnte man vorne auch Scheibenbremsen vom Fiat Polski 125p bekommen. An den Achsen gibt es Schraubenfedern und Teleskopstoßdämpfer, zusätzlich wurde an der Hinterachse noch ein Stabilisator verbaut. Die auffällige Karosserie entstand im Windkanal der TU Dresden, dort hat man Strömungsversuche unternommen und sich nach und nach an die bekannte Form angenähert. Der CW Wert beträgt nur 0,29, dieser Wert gilt auch auch heute noch als gut. (BMW I3 hat den selben CW Wert) Der Motor ist ein Zweitaktottomotor mit drei Zylindern in Reihe und 992 cm3 Hubraum, die Leistung wurde durch ein geändertes Ansaug- und Auspuffsystem von 50 PS auf 70 PS erhöht. Das Gemisch wird von drei(!) Motorrad-Schiebervergasern aufbereitet. Auf eigener Achse zur Rennstrecke fahren, war 1969 ein Gedanke bei die Entstehung des Melkus RS 1000. Er durfte unter dem Vorwand „zu Ehren des 20. Jahrestages der Gründung der DDR“- gebaut werden und ist der einzige Sportwagen aus der DDR. Der Firmengründer Heinz Melkus führte das Unternehmen von 1955 bis 1990 als Fahrschulbetrieb mit angeschlossenem Sportwagenbau. Sein Enkel Sepp Melkus, zeigt den legendären RS 1000. Der Melkus fühlt sich auf der Rennstrecke wohl, schon das ein und aussteigen unterscheidet sich enorm von anderen Autos. Gewusst wie, ist es ganz einfach, auch für größere Menschen. Die ersten Wettbewerbe bestritt Melkus 1951 mit Rennwagen auf VW- und Veritas-Basis. Er nahm an 289 Rennen teil und erzielte 80 Siege. Zwischen 1958 und 1972 war Heinz Melkus fünfmal DDR-Meister. Zu DDR Zeiten hat jeder hingeschaut: Wie mag ein Melkus zu DDR Zeiten wohl neben Trabant und Wartburg ausgesehen haben? Um Autos zu bauen, wurden damals wie heute, Bauteile von anderen Typen übernommen. Kenner erkennen sofort, in welche Regale gegriffen wurde. Mit unheimlich viel Liebe zum Detail, entstanden außergewöhnliche Formen, die dieses Auto unverwechselbar machen. Der Sprortwagenhersteller ist auch für seine einzigartigen Felgen bekannt, sie werden heute zu Höchstpreisen gehandelt. Der Wagen sieht nicht nur schnell aus, dieser Sportwagen gehörte in der DDR zu den am stärksten motorisierten Autos mit Straßenzulassung. Moderne Sicherheitseinrichtungen, wie Airbag und Spurhalteassistent sucht man im Melkus RS 1000 vergebens, doch die Leistung, und das geringe Gewicht des Autos, ist bis heute in einem höchst sportlichen Segment. Verschiedene Dinge, wie der angepasste Tank, den man von der rechten und der linken Seite befüllen kann, lassen erkennen das dieses Auto zuerst für die Rennstrecke konzipiert wurde. Man könnte meinen, das es sich nur um Nachbauten handelt aber das ist weit gefehlt. Die Neuaufbauten sind wie die historischen Melkus absolute Originale. Während einer kleinen Probefahrt durch Dresden, zeigt Sepp Melkus was in dem Auto steckt. Heinz Melkus war auch exzellenter Diplomat, so nutzte er geschickt das Geltungsbedürfnis des Sozialismus. Er ernennt Entwicklungskollektive „Sozialistische Renn- oder Entwicklungsgemeinschaften“, deren gedankliche Inhalte bis zum Ende der DDR recht erfolgreich genutzt wurden. Doch weder Er noch die meisten seiner Kunden waren mit der Stasi verbunden.
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