US-VERGELTUNG SICHER: Pulverfass Nahost - Islamisten drohen mit Gegenschlägen WELT Analyse
Trotz der Androhung Washingtons einer Reaktion auf den tödlichen Drohnenangriff auf US-Soldaten in Jordanien hat die einflussreiche pro-iranische Miliz Harakat al-Nudschaba im Irak fortgesetzte Angriffe auf US-Truppen angekündigt. “Jeder Schlag (der USA) wird eine angemessene Antwort nach sich ziehen“, warnte Milizchef Akram al-Kaabi am Freitag. Washington hatte zuvor eine “sehr konsequente“ Reaktion auf den Drohnenangriff mit drei Toten und zahlreichen Verletzten angekündigt.
Die ebenfalls im Irak aktive Miliz Kataib Hisbollah hatte am Dienstag ein “Aussetzen“ ihrer militärischen Einsätze gegen US-Soldaten angekündigt. Al-Nudschaba erklärte, diese Entscheidung “zu respektieren“. Gemeinsam mit den anderen Fraktionen werde jedoch der “Islamische Widerstand im Irak seine Aktionen fortsetzen“, bis seine “Forderungen erfüllt“ seien, erklärte die Miliz weiter. Dazu gehörten ein Ende des Militäreinsatzes im Gazastreifen und der Abzug der US-Truppen.
Die Gruppierung Harakat al-Nudschaba ist wie auch die Miliz Kataib Hisbollah Teil des sogenannten Islamischen Widerstands im Irak - eines losen Zusammenschlusses bewaffneter Gruppen mit Verbindung zu Hasched-al-Schaabi.
Das Weiße Haus hatte die vom Iran unterstützte Gruppe Islamischer Widerstand im Irak direkt für den tödlichen Drohnenangriff Ende Januar auf einen US-Stützpunkt in Jordanien nahe der Grenze zu Syrien und zum Irak verantwortlich gemacht. US-Präsident Joe Biden hat eigenen Angaben zufolge bereits über eine Reaktion der USA auf den Angriff entschieden, sich bisher allerdings nicht öffentlich zu den Plänen oder einem Zeitpunkt geäußert.
Der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats der USA, John Kirby, hatte unter Berufung auf die US-Geheimdienste den Drohnenangriff dem Islamischen Widerstand im Irak zugerechnet und erklärt, dass er die Handschrift der Miliz Kataib Hisbollah tragen würde.
Seit dem Beginn des Krieges zwischen Israel und der ebenfalls vom Iran unterstützten radikalislamischen Hamas am 7. Oktober gibt es Befürchtungen, dass der Konflikt sich ausweiten könnte. Nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums wurden Soldaten der US-Armee und ihrer Verbündeten im Irak und in Syrien seit dem Hamas-Überfall am 7. Oktober und dem dadurch ausgelösten Krieg im Gazastreifen bereits mehr als 165 Mal angegriffen. Zu vielen Attacken bekannte sich der Islamische Widerstand im Irak.
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