“Das ist nicht der Islam! Das ist nicht dieses faschistische Krebsgeschwür, das sie uns dank ihrer Petro-Dollars aufzwingen“. Wenn Imam Ludovic-Mohamed-Zahed über die wahhabitische Strömung der Saudis oder den salafistischen Rigorismus spricht, spricht er laut aus, was wohl viele Muslime nur leise denken.
Seiner Meinung nach ist der Islam eine Religion des Friedens, er habe nur im Laufe der letzten Jahrzehnte die Toleranz verloren, die ihn einst auszeichnete. Ludovic-Mohamed-Zahed ist eine Ausnahmeerscheinung in der muslimischen Welt: Dieser französisch-algerische Imam mit vielen Diplomen lebt offen schwul. Seit zehn Jahren steht er an der Spitze einer progressiven inklusiven Strömung, die sich für einen offenen Islam einsetzt, der die Rechte der Frauen und der LGBT -Gemeinschaft respektiert und sich für den interreligiösen Dialog einsetzt. Nach und nach verschafft sich dieser Islam Gehör, doch der Weg ist noch lang und die Hindernisse zahlreich. Von Mekka über Marseille, wo er lebt, bis nach Berlin und Me