“Großmächtige Prinzessin” Ariadne auf Naxos (1966) Zerbinetta’s aria sung by Mady Mesplé
Edit 31/05/2020: RIP beautiful Mady Mesplé you will be remembered..❤
Mady Mesplé as Zerbinetta in the 1966 rendition of the opera “Ariadne auf Naxos” by Richard Strauss
Lyrics:
Großmächtige Prinzessin,
Wer verstünde nicht,
Daß so erlauchter
Und erhabener Personen Traurigkeit
Mit einem anderen Maas gemessen werden muß,
Als der gemeinen Sterblichen.
Jedoch, sind wir nicht Frauen unter uns,
Und schlägt denn nicht
In jeder Brust ein unbegreiflich Herz?
Von unsrer Schwachheit sprechen,
Sie uns selber eingestehn,
Ist es nicht schmerzlich süß?
Und zuckt uns nicht der Sinn danach?
Sie wollen mich nicht hören
Schön und stolz und regungslos,
Als wären Sie die Statue
Auf Ihner eignen Gruft.
Sie wollen keine andere Vertraute
Als diesen Fels und diese Wellen haben?
Prinzessin, hören Sie mich an nicht Sie allein,
Wir alle ach, wir alle was ihr Herz erstarrt
Wer ist die Frau,
Die es nicht durchgelitten hätte?
Verlassen! In Verzweiflung! Ausgesetzt!
Ach, solcher wüsten Inseln sind unzählige
Auch mitten unter Menschen,
Ich, ich selber, ich habe ihrer mehrere bewohnt
Und habe nicht gelernt, die Männer zu verfluchen.
Treulos sie sinds! Ungeheuer, ohne Grenzen!
Eine kurze Nacht, ein hastiger Tag,
Ein Wehen der Luft, ein fließender Blick
Verwandelt ihr Herz!
Aber sind wir denn gefeit
Gegen die grausamen, entzückenden,
Die unbegreiflichen Verwandlungen?
Noch glaub’ ich dem einen ganz mich gehörend,
Noch mein ich mir selber so sicher zu sein,
Da mischt sich im Herzen leise betötend
Schon einer nie gekosteten Freiheit,
Schon einer neuen verstohlenen Liebe schweifendes,
Freches Gefühle sich ein.
Noch bin ich wahr und doch ist es gelogen,
Ich halte mich treu und bin schon schlecht,
Mit falschen Gewichten wird alles gewogen
Und halb mich wissend und halb im Taumel
Betrüg ich ihn endlich und lieb ihn noch recht.
Noch mein’ ich mir selber so sicher zu sein,
Da mischt sich im Herzen liese betörend schon
Einer neuen verstohlenen Liebe.
So war es mit Pagliazzo un Mezzetin!
Dann war es Cavicchio, dann Burattin,
Dann Pasquariello!
Ach und zuweilen will es mir scheinen,
Waren es zwei!
Doch niemals Launen immer ein Müssen,
Immer ein neues beklommendes Staunen:
Daß ein Herz sogar sich selber nicht versteht,
Als ein Gott kam Jeder gegangen
Und sein Schritt schon machte mich stumm,
Küßte er mir Stirn und Wangen,
War ich von dem Gott gefangen
Und gewandelt um und um.
Als ein Gott kam Jeder gegangen
Jeder wandelte mich um,
Küßte er mir Stirn und Wangen,
War ich von dem Gott gefangen
Hingegeben war ich stumm.
Kam der neue Gott gegangen,
Hingegeben war ich stumm.
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