Im sibirischen Gefangenenlager gibt es keine Helden. Ob arm oder reich, gebildet oder ungebildet, adelig oder nicht – hier sind alle gleich und im Grauen ohne Ende vereint. Fjodor Dostojewski hat es erlebt und in seinen »Aufzeichnungen aus einem Totenhaus« minutiös beschrieben. Sie dienten Leoš Janáček als Vorlage zu seiner letzten Oper, die unter dem Motto »In jedem Geschöpf ein Funke Gottes« an unser Mitgefühl appelliert. Janáček, der seine Musik der individuellen Sprache der Menschen abhorchte, gibt jedem Insassen seine eigene Stimme, um sie in der vielstimmigen Anonymität und Gleichgültigkeit untergehen zu lassen. Rohe Klänge und beharrliche Rhythmen machen die Härte der Lagerrealität geradezu körperlich spürbar.
In den gewaltigen Dimensionen der Jahrhunderthalle setzt Starregisseur und Bühnenbildner Dmitri Tcherniakov diese Idee fort: In einer riesigen begehbaren Bühneninstallation löst er die schützend
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Ruhrtriennale 2023 – Trailer: Aus einem Totenhaus
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heute 19:00 Uhr vom Russlands Mondsonde, Taurus-Lieferung, Freiwilligendienst