JOSEPH VON EICHENDORFF - DER BLICK

Dichtung von Joseph Karl Benedikt Freiherr von Eichendorff ersch. 1859 / Rezitation: Fritz Stavenhagen / Anmerkung: Die Liebe – darüber sind nun alle Gelehrten einig – ist eine der couragiertesten Eigenschaften des menschlichen Herzens, die Bastionen von Rang und Stand schmettert sie mit einem Feuerblicke darnieder, die Welt ist ihr zu eng und die Ewigkeit zu kurz. () Schaust Du mich aus Deinen Augen lächelnd wie aus Himmeln an, fühl′ ich wohl, daß keine Lippe solche Sprache führen kann. Könnte sie′ s auch wörtlich sagen was dem Herzen tief entquillt, still den Augen aufgetragen wird es süßer nur erfüllt. Und ich seh′ des Himmels Quelle, die mir lang verschlossen war, wie sie bricht in reinster Helle aus dem reinsten Augenpaar. Und ich öffne still im Herzen alles, alles diesem Blick. Und den Abgrund meiner Schmerzen füllt er strömend aus mit Glück. Siehe auch hier:
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